Roadtrip durch Portugal
- iB Travels

- 12. Sept. 2021
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Dez. 2023
Als wir von Madeira nach Hause geflogen sind konnten wir noch nicht ahnen, dass es uns bereits drei Wochen später wieder nach Portugal verschlägt. Tatsächlich geht es diesmal auf das Festland, wo wir einen Roadtrip entlang der Küste planen. Warum wir so bald wieder wegfliegen? Tja, wer weiß was der Herbst dieses Jahr so bringt. Also nutzen wir die Möglichkeit solange sie sich noch bietet.
Unser Flug geht direkt nach Lissabon. Sonntag Abend landen wir und fahren nur noch mit dem Uber ins Hotel (das Urbano FLH Hotel). Die Hauptstadt wird erst am nächsten Morgen und in den folgenden zwei Tagen erkundet. Hier marschieren wir einige Kilometer um auch wirklich alle Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Besonders gefällt uns der Torre de Belém an der Hafeneinfahrt, der ursprünglich dazu diente ankommende Schiffe zu begrüßen und später zum Gefängnis umfunktioniert wurde sowie das Denkmal der Entdeckungen, an dessen Seite wichtige portugiesische Persönlichkeiten abgebildet sind. Auch die Golden Gate Bridge besuchen wir … ähm Moment, falscher Urlaub! Heuer besuchen wir natürlich nur die Brücke des 25. April, die der Golden Gate Bridge jedoch sehr ähnlich sieht.
Generell bewegen wir uns in Lissabon in der Regel zu Fuß vorwärts. Gelegentlich fahren wir jedoch mit einer der zahlreichen Straßenbahnen, einmal sogar mit der bekannten Tram 28. Um in so kurzer Zeit so viel wie möglich von der Stadt zu sehen buchen wir sogar eine private Tuk-Tuk-Tour. Unser Guide führt uns dabei zu zahlreichen Aussichtspunkten, zum Kloster des Karmeliter-Ordens, das seit dem Erdbeben im 18. Jahrhundert kein Dach mehr hat, zu einem mehr als einhundert Jahre alten Aufzug, zum Pantheon, das nur vom portugiesischem Volk gewählten berühmten Persönlichkeiten als letzte Ruhestätte dient und zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten. Außerdem lernen wir einige Interessante Dinge, unter anderem den Ausdruck „Saudade“, den es ausschließlich in der portugiesischen Sprache gibt und der wohl am ehesten mit „Wehmut“ und „Sehnsucht“ zu übersetzen ist. Wir bekommen noch dazu Tipps wo man am besten zu Abend isst, wo Fado (ein portugiesischer Musikstil, der meist von Saudade handelt) gespielt wird und wo es den leckersten Chocolate Ginjinha (einen Likör aus Sauerkirsche) gibt.
Nach zwei vollgepackten Sightseeing-Tagen borgen wir uns unseren Mietwagen aus. Es ist wieder einmal ein Fiat 500, den wir „Reinhard“ taufen :)
Das Ausborgen des Autos läuft nicht ganz ohne Probleme ab, da das portugiesische Mautsystem ein absoluter Alptraum ist. Viel später als eigentlich beabsichtigt kommen wir daher erst von Lissabon weg (doch das soll unser geringstes Problem an diesem Tag sein). Uns steht nun ein langer Tag bevor, denn bis nach Porto sind es mehr als 300 km und außerdem sind einige Zwischenstops geplant.
Den ersten Stop machen wir in Sintra. Im Naturpark schauen wir uns die Gärten von Quinta da Regaleira und den Initiation Well an. Hier könnten wir locker einen ganzen Tag verbringen, da die Zeit jedoch drängt machen wir nur einen kurzen Halt und fahren im Anschluss an die Landspitze Cabo da Roca, den westlichsten Punkt des europäischen Festlands. Nach ein paar Fotos und ganz viel Wind geht die Fahrt weiter nach Nazaré. Dieser Ort ist v.a. bei Surfern wegen seiner riesigen Wellen beliebt. Hier stecken wir auch das erste Mal die Füße in den kalten Atlantik.
Die ebenfalls für heute geplanten weiteren Stops schaffen wir dann doch nicht mehr, da wir zwischenzeitlich ein kleines Hoppala haben. Beim Versuch uns am Automaten einen Parkschein zu kaufen zieht dieser nämlich unsere Kreditkarte ein! All unsere Versuche diese wieder zu bekommen scheitern jedoch, da der Automat nur einmal pro Monat entleert wird und wir vorher keine Möglichkeit haben wieder an unsere Karte zu kommen. Da wir aber Gott sei Dank eine Revolut Kreditkarte besitzen ist dies nicht weiter tragisch. Dennoch haben wir dadurch einiges an Zeit verloren und fahren im Anschluss direkt nach Porto in unser Airbnb.
Am nächsten Morgen startet unsere Ein-Tages-Sightseeing-Tour durch Porto. Wir besuchen die Chapel of Souls, die mit blauen Fliesen verziert ist, die Kathedrale, die Brücke Louis I und spazieren durch viele verspielte kleine Gässchen. Am Abend buchen wir eine Weintour und kosten den berühmten Portwein. Obwohl wir nur sehr kurz in Porto sind schaffen wir es doch beinahe alle Orte zu besuchen, die wir uns vorgenommen haben. Einzig auf die Livraria Lello Bibliothek müssen wir verzichten, da davor schon eine 300 Meter lange Schlange wartet.
Porto ist insgesamt recht ähnlich zu Lissabon, verfügt aber darüber hinaus über den typischen Kleinstadtcharm und gefällt uns daher fast ein bisschen besser als die Hauptstadt.
Am nächsten Tag geht es die Westküste wieder hinunter. Unterwegs holen wir nach, was wir tags zuvor nicht geschafft haben und stoppen zunächst in Aveiro, wo wir einen Strandspaziergang machen. Im Anschluss fliegen wir mit unserer Drohne über Óbidos und bewundern die vollständig mit begehbaren Stadtmauern umgebene Kleinstadt. Unser nächster Halt für diesen Tag ist die Halbinsel Tróia. Diese lockt mit einem ca. 20 km langen unberührten Sandstrand, der menschenleer ist. Unser absoluter Lieblingsstrand ist jedoch der Praia da Amoreia. Er liegt am Ende eines Tales, durch das ein Fluss dem Meer entgegen strömt und bezaubert mit seinem blauen Wasser und weitläufigen Sandbänken. Leider gehen wir dort nicht gleich baden, sondern planen später noch einmal wieder zu kommen. (Spoiler: Als wir dann wieder kommen ist das Wetter jedoch so schlecht, dass wir wieder nicht ins Meer gehen.)
Zum Schluss verbringen wir noch ein paar Tage an der Algarve. Da wir diesmal zur Hauptsaison geflogen sind ist wirklich viel los. An den Stränden reihen sich die Handtücher aneinander. Da es aber so eine Vielzahl an verschiedenen Stränden und Buchten gibt finden wir immer ein Plätzchen, das nicht allzu überlaufen ist. Hier besuchen wir beispielsweise den Studentbeach. Dabei handelt es sich um einige kleine Buchten, die mittels Tunnel miteinander verbunden sind. Um von einem Strand zum nächsten zu gelangen müssen wir daher manchmal durchs knietiefe Wasser waten. In unmittelbarer Nähe unseres Hotels befindet sich der Praia de Carvoeiro, den wir auch einige Male besuchen. Hier reiht sich ein Restaurant (v.a. indische Restaurants) neben das andere und wir finden auch eine nette Beach Bar, an der wir so manchen Abend ausklingen lassen.
Ein besonderes Highlight an der Algarve ist die Benagil Cave, eine riesige Felshöhle, die an der Decke ein Loch hat durch das man hinein sehen kann. Das Besondere daran ist, dass man die Höhle nur über das Wasser erreichen kann. Nachmittags schauen wir von oben in die Höhle, wo sich zu dieser Zeit unzählige Touristen tummeln. Daher beschließen wir am nächsten Morgen so früh wie möglich hinzufahren und vom Strand aus rüberzuschwimmen. Dies machen wir auch, obwohl das Meer und sogar die Lufttemperatur um 6.00 Uhr morgens gar nicht einladend sind. Dennoch zahlt es sich aus, denn wir haben die Höhle um diese Uhrzeit fast ganz für uns alleine :)
Insgesamt haben wir in unseren 10 Tagen in Portugal einiges erlebet, haben ca. 1.800 km mit unserem Mietwagen zurückgelegt und unzählige schöne Fotos und Videos mit nach Hause gebracht. Diese findet ihr wie immer auf unserem YouTube-Kanal oder auf Instagram.



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