Endlich wieder fliegen ... und als erstes geht's nach Madeira!
- iB Travels

- 27. Juli 2021
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Dez. 2023
Genau 360 Tage nach unserem letzten Flug (aber wer zählt schon so genau mit) haben wir es endlich wieder geschafft: Es geht in den Urlaub! Und diesmal verschlägt es uns auf die portugiesische Insel Madeira :)
Madeira bietet für uns alles, worauf wir schon so lange gewartet haben. Es gibt viele Wandermöglichkeiten, unzählige Ortschaften und Plätze, die wir mit unserem Mietwagen erkunden können und auch das Wetter ist wie bestellt. Im Süden herrschen perfekte Temperaturen zum Baden, während der Norden etwas frischer ist und somit das perfekte Wetter zum Wandern bietet. Anfang Juli geht es los: 10 Tage an denen wir genügend Zeit haben die ganze Insel zu erkunden.
In Madeira angekommen besorgen wir uns zunächst einmal unseren fahrbaren Untersatz. Es wird ein Fiat 500, mit dem wir in den kommenden Tagen echt viel Spaß haben (aber dazu später mehr) und den wir Christiano taufen. Insgesamt fahren wir mit Christiano knapp 1.200 km. Bedenkt man, dass es vom westlichen Ende der Insel zum östlichen gerade einmal 57 km Luftlinie sind, sind wir also ganz schön viel unterwegs.
Unsere erste Unterkunft in Funchal ist ein Airbnb, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es ist ausgesprochen modern und stylisch eingerichtet, bietet einen Tiefgaragenplatz für unseren Wagen und hat einen kleine Balkon mit Meerblick, auf dem wir so manchen Abend gemütlich ausklingen lassen. Da Madeira nicht besonders groß ist können wir von hier aus auch ohne Probleme all unsere geplanten Aktivitäten erreichen.
Nach einer Woche im Airbnb verlassen wir aber unsere inzwischen lieb gewonnene Wohnung wieder, denn wir ziehen in ein Resort um. Das Saccharum Hotel ist riesig und luxuriös eingerichtet. Hier lassen wir es uns gut gehen.
Schon in den ersten Tagen haben wir ambitionierte Pläne. Einige Wanderungen stehen am Programm: Die wohl anstrengendste ist definitiv die Wanderung vom Pico Areeiro zum Pico Ruivo (ca. 14 km und mehr als 1.200 Höhenmeter). Leider müssen wir an dieser Stelle beichten, dass wir es nicht ganz bis zum Ende geschafft haben. Nach etwas mehr als der Hälfte kehren wir wir um. Für uns Weinviertler sind das dann doch zu viele Höhenmeter gewesen ;) Abgesehen von den wirklich anstrengenden Steigungen ist es jedoch unbeschreiblich schön. Bereits sehr früh sind wir am Pico Areeiro und erleben mit, wie die Sonne über den Wolken aufgeht.
Am Weg zum Sonnenaufgang wird uns schon bewusst wie steil die Straßen und auch Gehwege auf dieser Insel sind und warum uns die Mitarbeiter der Autovermietung ein stärkeres Auto empfohlen haben. Da unser Mietflitzer „nur“ 75 PS hat, ist es vielleicht manchmal notwendig auf der Autobahn in den zweiten Gang zu schalten oder vielleicht braucht es bei wirklich heftigen Steigungen manchmal sogar den ersten Gang und ganz viel Schwung ;) Doch mit heulendem Motor und dem ein oder anderen seltsamen Blick der Einheimischen schaffen wir es überall hin.
Diese Wanderung ist jedoch nicht die Letzte, die wir nicht ganz zu Ende schaffen. Bereits einen Tag später versuchen wir uns an der Wanderung São Lourenço, wo es jedoch so unbeschreiblich windig ist, dass wir abermals umkehren müssen. Nicht nur der Wind, der mich wirklich glauben lässt, dass ich demnächst davon fliege, sondern auch der Staub der vor uns Gehenden macht diese Wanderung etwas ungemütlich. Als Alternativroute suchen wir uns für diesen Tag eine Wanderstrecke in São Jorge. Leider ist diese von Beginn an gesperrt und nach ein paar Kilometern ist uns auch bewusst wieso: Ein beträchtlicher Teil des Weges ist anscheinend schon vor längerer Zeit ins Meer gestürzt und zwingt uns daher wieder umzudrehen. Nachdem nun unsere ersten drei Wanderungen nicht ganz nach Plan verlaufen sind haben wir jedoch in Zukunft mehr Glück.
Generell müssen wir festhalten, dass Madeira das reinste Wanderparadies ist. Auf visitmadeira.com sind alle offiziellen Wanderrouten zu finden, sodass man bereits im Vorfeld gut planen kann. Vor Ort sind die Strecken dann recht einfach zu finden, super beschildert und meist auch perfekt gesichert.
Weitere Wanderungen, die wir machen und äußerst empfehlenswert sind, sind eine Levada-Wanderung zu den 25 Fontes und dem Risco Wasserfall. Dieser Weg ist wirklich wunderschön. Einzig und alleine die Tatsache, dass dies die wohl bekannteste Wanderung ist und daher unglaublich viele Touristen mit uns bei den Wasserfällen sind, trübt den Eindruck dieser Strecke ein wenig. Eine kurze Wanderung entlang einer anderen Levada führt zu den Balcões, wo man Vögel beobachten und füttern kann. Die Wanderung Chão dos Louros erinnert uns wiederum an heimische Wälder. Auch das zeigt wie vielfältig Madeira ist. Während wir im Osten rechts und links umringt vom Meer im trockenen Staub wandern, ist hier alles grün. Unsere absolute Lieblingsstrecke ist jedoch keine offizielle Wanderroute. Eigentlich entdecken wir diese nur durch Zufall. Entlang der Levada Moinhio und der Levada Nova führt eine 10 km lange Strecke, bei der wir anfangs entlang von Gärten marschieren und uns wenig später in der Wildnis befinden. Bei stetiger, aber nicht zu anstrengender Steigung gehen wir entlang der Levada, bestaunen alle paar Meter den Ausblick ins Tal und kommen sogar zu einem Wasserfall, hinter dem wir vorbei müssen (und dabei nicht ganz trocken bleiben).
Natürlich sind wir nicht die ganze Zeit nur am Wandern, wir nehmen uns auch sehr viel Zeit um mit dem Mietwagen verschiedene Orte zu erkunden. So entdecken wir zum Beispiel mehrere Viewpoints, die eine spektakuläre Aussicht auf die Insel liefern und bei denen wir unsere Drohne einige Mal auf Entdeckungstour schicken. Bei diesen sind wir auch stets ganz für uns alleine.
Neben solchen Aussichtspunkten gibt es auch unzählige Wasserfälle, die quer verstreut über die gesamte Insel (mehr oder weniger) versteckt sind. Besonders in Erinnerung bleibt uns ein Wasserfall bei Ponta do Sol, der mitten auf die Bundesstraße herabfällt. Während die Touristen hier ihre Instagram Fotos schießen, hören wir von Einheimischen, dass dies die örtliche Autowaschstraße ist.
Auch von den Touristenattraktionen sind wir teilweise sehr positiv überrascht. Die Aussichtsplattform Cabo Girão bietet den perfekten Ausblick auf die höchste Steilklippe Europas und die zweihöchste der Welt. Ganze 580 m ragt sie über das Meer hinaus. Hier haben wir Menschenmengen und erschreckende Eintrittspreise erwartet, aber da wir recht früh am Morgen dort sind haben wir die Plattform fast ganz für uns alleine. Außerdem ist diese frei zugänglich.
Ein weiteres Highlight für uns ist der Besuch im sogenannten Feenwald. Dieser Wald im Nordwesten der Insel beherbergt jahrhundertealte, moosbewachsene Bäume. Doch das wirklich Besondere hier ist, dass die Wolken manchmal in diesem Gebiet hängen, was dem Wald etwas Mystisches verleiht. Wir haben Glück und nachdem wir einige Stunden spazieren schieben sich tatsächlich die Wolken über den Rand der Bäume und tauchen den Wald in Nebel. Mit unserer Drohne bekommen wir so ganz besondere Bilder.
Neben den Fahrten ins Grüne verbringen wir auch einen Tag in Madeiras Hauptstadt Funchal, wo wir mit der Seilbahn auf den Monte fahren. Der botanische Garten dort oben ist für uns ein weiterer Punkt auf unserer To-Do-Liste. Leider müssen wir sagen, dass dieser nicht zu 100% unseren Erwartungen entspricht. Zweifelsohne handelt es sich um einen wunderschön angelegten und gepflegten Park, der zum Verweilen einlädt und in dem man idyllische Stunden verbringen kann. Wer jedoch (so wie wir) exotische Blumen und bunte Wege erwartet, wird hier enttäuscht. Generell müssen wir an dieser Stelle betonen, dass Madeira für uns nicht unbedingt eine Blumeninsel symbolisiert. Aufgrund des Wetters ist es überall äußerst grün, aber mehr als eine Handvoll verschiedene Blumen finden wir nicht. Vielleicht liegt dies aber auch an der Jahreszeit, in der wir die Insel besuchen. Nach dem botanischen Garten geht es rasant mit dem Korbschlitten neben dem normalen Straßenverkehr den Berg hinunter.
Auch im etwas frischen Atlantik sind wir einige Male schwimmen. Neben den meist steinigen Stränden besuchen wir auch den Seixal Beach, der für seinen schwarzen Sand bekannt ist. Hier sind wir ganz für uns alleine und können die hohen Wellen genießen. Eine weitere Besonderheit auf Madeira sind die Natural Swimming Pools, die es auf der ganzen Insel gibt. In Porto Moniz erhalten wir zu einem wirklich erschwinglichen Eintrittspreis Zutritt zu den malerischen Becken. Bei recht frischen 19 Grad Wassertemperatur schwimmen wir entlang der Vulkangesteine, während das türkis blaue Meer über uns herein schwappt.
Am „letzten“ Abend sind wir am westlichsten Punkt der Insel beim Ponta do Pargo Leuchtturm um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Wie sich im Nachhinein herausstellen wird, ist dies jedoch nicht unser Abschlussabend auf Madeira. Aufgrund eines zweitägigen Streiks der portugiesischen Fluglinie wird unser Rückflug gecancelt. Nach einigen Stunden am Handy ergattern wir einen Rückflug für zwei Tage später und dürfen so unseren Aufenthalt verlängern. Doch auch mit dieser überraschenden Verlängerung kommt das Ende unserer Reise (wie immer) viel zu früh.
Für noch mehr Einblicke in unseren Madeira-Urlaub gibt's jetzt unsere Videos auf YouTube.



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